Joboption Berlin

Einzelhandel

Joboption Berlin

Der Einzelhandel ist für die Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und weiteren Artikeln des täglichen und dauerhaften Bedarfs unerlässlich. Einkaufszentren, Kaufhäuser und eine Vielzahl von Fachgeschäften locken Konsument:innen an und versuchen, das Einkaufen zu einem Erlebnis zu machen. Berlin verfügt über 70 Einkaufszentren, 15 große Einkaufsstraßen und darüber hinaus in jedem Bezirk mehrere kleinere Einkaufsstraßen. Geschäfte sind Orte sozialer Interaktion und prägen wesentlich das Erscheinungsbild von Städten. Besonders eine Vielfalt von kleinen Fachgeschäften, verwoben mit einem attraktiven gastronomischen Angebot kann den Charme von Stadtzentren ausmachen und den Tourismus beleben.

Zahlen

Quelle Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen (WZ 2008) (Quartalszahlen), Stichtag 31.03.2023
  • 123.895 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
  • 24.492 geringfügig Beschäftigte
  • 59 % Frauen; 41 % Männer
  • 8.333 Betriebe

Herausforderungen im Einzelhandel

Die Branche ist geprägt von Teilzeitbeschäftigung und Arbeit auf Abruf.

Rund 140.000 Berliner:innen arbeiten im Einzelhandel. Mit bundesweit über drei Millionen Beschäftigten macht die Branche einen erheblichen Teil des Arbeitsmarktes aus, findet aber im Vergleich zu weniger beschäftigungsintensiven Branchen wenig Beachtung. Die Branche befindet sich mitten im von der Digitalisierung getriebenen Strukturwandel und etablierte Geschäftsmodelle stehen unter Anpassungsdruck.

Die Mehrheit der Beschäftigten sind Frauen (57,9 %)(Bundesagentur für Arbeit 2023b). 2022 war mit rund 88 Prozent der Anteil an Fachkräften hoch, die eine mindestens zwei- oder dreijährige Berufsausbildung durchlaufen haben. Charakteristisch für die Branche sind Teilzeitbeschäftigung und flexible Arbeitszeitmodelle. Vollzeitstellen sind eine abnehmende Minderheit. Mehr als 11 Prozent arbeiten im Minijob.

Die Arbeit im Handel lebt von sozialen Interaktionen mit Kund:innen. Doch dünne Personaldecken, zu wenig Zeit für zu viele Aufgaben und unfreundliche Kund:innen können die Interaktionsarbeit zum Stressfaktor werden lassen. Dazu ist die Arbeit im Handel körperlich schwer und erfordert lange Zeiten im Stehen. Auch die Bezahlung wird den Anforderungen der Arbeit meist nicht gerecht. Ein Drittel der Beschäftigten erhält nur einen Niedriglohn, teilweise trotz Fachkraftniveau (ArbeitGestalten GmbH 2021). Zu wenig Einkommen und eine zu hohe körperliche und psychische Belastung werden von Beschäftigten als häufigste Probleme genannt. In puncto Beschäftigungsbedingungen hat der Einzelhandel Einiges aufzuholen, um die Branche attraktiver zu machen und dem akuten Personalmangel zu begegnen.

Im Projekt Joboption Berlin werden im Austausch mit der Gewerkschaft ver.di, mit dem Arbeitgeberverband HBB sowie mit weiteren Akteur:innen des Berliner Einzelhandels Herausforderungen ermittelt und Lösungsansätze zur Diskussion gestellt. Handreichungen für Beschäftigte und Betriebsräte zur Stärkung Guter Arbeit werden im Projekt erarbeitet und veröffentlicht.

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Veranstaltungen

Im Rahmen der Sozialpartnerdialoge werden aktuelle Themen des Berliner Einzelhandels in kleinerer Runde eingehend diskutiert, um gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die Gute Arbeit stärken. Die Werkstattgespräche bieten Platz, um konkrete Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen, sich dazu auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden.

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Publikationen

Die Themen unserer Publikationen werden beteiligungsorientiert in Sozialpartnerdialogen und Werkstattgesprächen mit Vertreter:innen der Branche entwickelt. Printexemplare können gerne per Mail angefordert werden.

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Kontakt